ES Luftfahrer

Zeppelin besuchte ab 1853 zunächst die Realschule und das Polytechnikum in Stuttgart. 1855 trat er als Kadett in die Kriegschule Ludwigsburg ein. Er wurde 1858 Leutnant in der Württembergischen Armee. 1863 nahm er am amerikanischen Bürgerkrieg als Beobachter teil. Hier erlebte er zum ersten Mal den militärischen Einsatz von Ballons. Dieses Erlebnis ließ ihn zeitlebens nicht mehr los, insbesondere die Schwäche dieses Instruments: die Abhängigkeit von der jeweiligen Windrichtung bzw. die Unlenkbarkeit eines Freiballons.
Seine militärische Laufbahn führte ihn stetig nach oben, nachdem er sich auch durch waghalsige Aufklärungsritte hervor getan hatte. Allerdings sind seine neuen Ideeen zur Kriegsführung nicht überall gut aufgenommen worden. Nach einem Manöver wurde er durch den Inspekteur der Kavallerie, den preußischen General von Kleist, ungünstig beurteilt, worauf er seinen Abschied aus dem aktiven Militärdienst nahm.
Er wäre wohl ehrenvoll in Vergessenheit geraten und nicht Ehrenschlaraffe unseres Reyches geworden, wenn ihn nicht der Teufel geritten hätte, anstatt mit Zügeln ein Pferd, eine fliegende Riesenzigarre zu lenken. Im Alter von 60 Jahren gründete er er eine "Aktiengesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt" mit Sitz in Stuttgart, die ihr Betätigungsfeld im Luftraum über dem Bodensee haben sollte.
So begann Graf Zeppelin ein zweites Leben in der Bucht von Manzell. Die Höhen und Tiefen seiner Unternehmungen sind hinlänglich bekannt und nach der Katastrophe von Lakhurst schien die Epoche der Luftschiffe unwiederbringlich zu Ende. Seit 2001 allerdings fliegt - nicht wie früher fährt - ein moderner Zeppelin NT mit neuer Technologie über den Bodensee und hält so die Erinnerung an unseren Ehrenschlaraffen wach.